Lange Zeit herrschte Unklarheit ob es dieses Jahr überhaupt wieder einen Amadeus Agility Worldcup geben wird. Umso grösser war die Freude als dann Ende Oktober die Bestätigung kam, dass auch die sechste Austragung des Turniers wie gewohnt im Rahmen der Mevisto Amadeus Horse Indoors über die Bühne geht. Startende aus 15 Nationen, darunter Doppelweltmeister Pavol Vakonic, Tereza Kralova, Siliva Trkman oder Alen Marekovic und selbstverständlich Lokalmatadorin Lisa Frick versprachen jede Menge Spannung. Aus Schweizer Sicht galt es den letztjährigen Titel von Manuela Eichenberger und Win zu verteidigen.Nicht nur die hochkarätigen Teilnehmer sorgen jedes Jahr aufs Neue für Spannung. Ein Löwenanteil dürfte auch der einzigartigen Stimmung im Salzburger Messegelände sowie dem aussergewöhnlichen Modus im Finale geschuldet sein. So gilt es sich wie üblich während den beiden ersten Turniertagen für das Finale zu qualifizieren. In diesem Finale wiederum, qualifizieren sich die besten sechzehn, respektive die besten acht bei den Medium und Small Hunden für die sogenannte American Ausscheidung im direkten Duell gegeneinander. So viel sei schon verraten, die Schweiz spielte im American-Finale nur eine untergeordnete Rolle.
Dabei hätte das Turnier gar nicht besser anfangen können. Claudia Schwab stellte mit Jungspund Mitch im Small Jumping eine für alle anderen Teams unerreichbare Zeit auf. Fast eine Sekunde Vorsprung auf die zweitplatzierte Sandi Okanovic aus Slowenien. Im darauffolgenden Lauf war es zwar nicht mehr ganz so klar. Aber rot-weiss besetzt war das Podium erneut. Patrick Martin mit Grisu, gestartet in der Leistungsklasse zwei gewann den A-Lauf vor Roland Kolenko und Claudia Schwab, allerdings mit Jet. Nennenswert ist der tolle Null-Fehler-Lauf von Bella Weiss und Shuba, der die beiden auf den tollen zwölften Platz katapultierte. Bei den Medium Hunden lief es für die Schweizer in den Qualifikationsläufen ebenfalls recht erfolgreich. Vorjahressiegerin Manuela Eichenberger und Win sicherten sich im ersten A-Lauf mit Platz vier wertvolle Punkte. Jasmin Bannwart mit Yesper Platz sechs. Auch die anderen Startenden sicherten sich den einen oder anderen wertvollen Punkt für das Finale.
Einzig bei den grossen Hunden war der Wurm drin. Nicht nur, dass im Vergleich zum letzten Jahr deutlich weniger Startende aus der Schweiz dabei waren, auch die Leistungen waren bescheiden. Mit Hans Hänny und Aline Mattenberger schafften es zumindest zwei davon ins kleine Finale. Da gaben dann aber die Favoriten deutlich den Ton an. Tereza Kralova klassierte sich mit einem wohl nahezu perfekten Lauf auf den ersten Platz. Mit zwei Sekunden Rückstand folgt Marje Piroja auf Rang zwei und zur Freude der Österreicher Lisa Frick auf Rang 3.
Nach den durchgehend tollen Resultaten in den Qualifikationsläufen der Schweizer war die erwartungshaltung an die Medium-Vertreter gross. Leider waren die Stangen nicht auf der Seite der Schweizer und am Ende überwiegte auch hier die Enttäuschung, die aber schnell der Freude ab der gezeigten Leistung in den beiden ersten Tagen gewichen sein dürfte. Keins der fünf im kleinen Finale gestarteten Teams konnte sich für die nächste Runde qualifizieren. Einzige Finalistin der Schweiz war Claudia Schwab mit Jet, die im kleinen Finale den vierten Platz hinter der starken geschlossenen Teamleistung der Slowenier klassiert war.
Hier reichte es zeitlich nicht gegen die starke Österreicherin Olga Edrova. Diese nahm ihre gute Form durch alle Duelle mit und blieb auch im letzten Duell gegen Roland Kolenko siegreich. Platz drei sicherte sich Kristijan Koprivnik. Bei den Medium-Duellen war man besonders auf das Duell zwischen Werner Goltz mit Esmeralda und Siliva Trkman mit Le gespannt. Diese zeigte aber Nerven und machte einige Fehler. Damit war auch für die grosse Favoritin bereits in Runde eins Schluss. Für Werner Goltz folgten dann bis hin zum Finale alles sehr deutliche Duelle ohne je eine Runde abgegeben zu haben. Platz zwei sichert sich Lili Fodor mit Panka. Agnes Kovesi aus Ungarn wird Drittplatzierte.
Im Large-American-Finale suchte man vergeblich den Namen des Doppelweltmeisters. Dafür kam es zum Traumfinale zwischen Lisa Frick (Nico) und Tereza Kralova (Say). Die beiden besten Freunde machten es ziemlich knapp und spannend bis zum Ende. So legte Tereza einen ersten perfekten Lauf hin. Fast zwei Sekunden Polster für den letzten Durchgang verbuchte ihr Konto. Eigentlich konnte sie sich nur noch selbst schlagen… Tatsächlich sorgte ein ärgerlicher Fehler und eine Verweigerung im letzten Durchgang für den Unterschied. Zwar war der Vorsprung von Lisa auch am Ende nur hauchdünn, aber ihre beiden fehlerfreien, wenn auch nicht ganz so schnellen Läufe reichten für den Gesamtsieg. Ariane Wieber (Tequilla) schlug im kleinen Finale ebenfalls etwas überraschend Marje Piiroja (Dints).